TAGESGELD

Tagesgeld: flexibel, sicher und verzinst

Beim Tagesgeld handelt es sich um eine Art der Geldanlage, bei der der Kontoinhaber täglich über sein Guthaben verfügen kann (anders als beim Festgeld). Die geleistete Einlage ist also jederzeit abrufbar. Der Zinssatz ist variabel, er wird tagesgenau (also je nach Kontostand zum Berechnungstag) und nach dem Leitzins der Europäischen Zentralbank berechnet.

Die erwirtschafteten Zinsen auf einem Tagesgeldkonto werden entweder monatlich, quartalsweise oder jährlich gutgeschrieben. Die Sicherheit der Anlage liegt bei 100 %. Das Konto weist eine unbegrenzte Laufzeit auf. Eine Mindestanlage ist in der Regel nicht notwendig.

Wo kann man ein Konto für Tagesgeld eröffnen?

Anbieter von Tagesgeld sind Banken und Sparkassen. Bei diesen Kreditinstituten kann es sich um Filialbanken, wie auch um Banken handeln, die nur im Internet operieren. Online-Banken haben einen niedrigeren Verwaltungsaufwand und können deshalb meist bessere Angebote offerieren. Filialbanken verlangen häufig eine Mindesteinlage, von diesem Einstiegskriterium sehen Online-Banken in der Regel ab.

Die Einzahlungen auf Konto für Tagesgeld erfolgen durch eine Überweisung, vom Girokonto direkt auf das Tagesgeldkonto. Diese einfache Transaktion erfolgt meist in Echtzeit, wenn das Tagesgeld- und das Girokonto bei derselben Bank geführt werden. Wenn das nicht der Fall ist, dann liegen zwischen der Abbuchung und der Übertragung die normalen Banklaufzeiten von maximal drei Arbeitstagen.

Von welchem Konto das Geld auf das Tagesgeldkonto eingezahlt wird, spielt keine Rolle. So haben auch zum Beispiel Verwandte die Möglichkeit, Geld auf das Tagesgeldkonto ihres Kindes oder Enkelkindes zu überweisen. Banken mit stationären Filialen bieten auch die Möglichkeit der Bareinzahlung an.

Auszahlungen dagegen sind nur auf ein vorher festgelegtes Konto möglich, das sogenannte Referenzkonto, welches mit dem Tagesgeldkonto verbunden ist. Ein herkömmliches Tagesgeldkonto ist nicht mit einer Kartenfunktion versehen. Damit der Anleger auf sein Kapital zugreifen kann, muss er es zunächst auf das Referenzkonto, also sein Girokonto überweisen. Diese Regelung dient der Sicherheit, so kann wirklich nur der Anleger selbst auf das Kapital zugreifen.

Wenn der Anleger sein Referenzkonto wechseln möchte, ist dies in der Regel problemlos möglich. Meist reicht es, die neue Kontoverbindung in ein Online-Formular einzugeben und diese dann zu bestätigen. Die Bestätigung via TAN (Transaktionsnummer) dient der Sicherheit des Bankkunden.

Tagesgeld: Die Wahl des Anbieters

Es lohnt sich, die Konditionen von mehreren Banken zu vergleichen, bevor man ein Tagesgeldkonto eröffnet. Denn selbstverständlich muss diese Art von Konto nicht zwangsläufig bei der Hausbank geführt werden. Die Top-Anbieter zahlen im besten Falle bis zum doppelten Zinssatz, der auf dem Finanzmarkt üblichen Durchschnittszinsen!

Bei der Wahl des Anbieters sollte besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, dass dieser sich dauerhaft unter den besten Tagesgeldanbietern behauptet. Und wer mit einem ganz spitzen Bleistift rechnet, dem sei das „Tagesgeldhopping“ empfohlen. Dabei wechselt man alle paar Monate den Anbieter, so kommt man häufig in den Genuss der besten Neukundenangebote. Beim Vergleich der Tagesgeldanbieter fällt schnell auf, dass reine Online-Banken die besten Konditionen bieten. Weniger Verwaltungsaufwand bedeutet eben auch bessere Angebote.

Zinsvergleich und Konditionsstruktur für Tagesgeld vergleichen

Das Internet bietet die einfachste Möglichkeit, um die diversen Angebote für Tagesgeld miteinander zu vergleichen. Doch dabei sollte man nicht nur auf die Zinssätze achten. Denn beim Großteil der Kreditinstitute unterscheiden sich die Zinssätze für Bestands- und Neukunden. Für neue Kunden gelten in der Regel höhere Zinssätze. Oft arbeiten Banken sogar mit Zinsboni, Zinsaufschlägen oder anderen Sonderkonditionen um neue Kunden zu gewinnen. Eine Sonderkondition für Neukunden kann darin bestehen, die Garantie für einen festgelegten Tagesgeldzinssatz bis zu einem bestimmten Termin anzubieten.

Um ertragreich zu wirtschaften, sollte auch genau beachtet werden, ab welcher Einlagenhöhe der jeweilige Zins gilt. Von einer Mindestanlage sehen die meisten Banken ab, die Zinsen gelten also bereits ab dem ersten Euro. Aber das gilt meist nicht für einen unbegrenzten Betrag. Viele Kreditinstitute arbeiten mit einer Zinsstaffel. Das bedeutet, der jeweilige Zinssatz gilt innerhalb eines Betragsfensters, also einer von-bis-Spanne. Die Zinsstaffelung muss also unbedingt beim Vergleich berücksichtigt werden.

Wann bekommt der Anleger seine Zinsgutschrift?

Auch diese Frage ist wichtig für den Erfolg der Anlage. Denn über eine längere Zeit gerechnet gibt es einen beträchtlichen Unterschied beim Zinseszinseffekt ! Die Höhe dieses Effektes hängt von der Laufzeit, der Zinshöhe und vom angelegten Betrag ab. Bei einer jährlichen Gutschrift erwirtschaftet der eingelegte Betrag nur einmal im Jahr Gewinn. Im Falle der monatlichen Gutschrift werden die Zinsen bereits im folgenden Monat wieder mit verzinst.

Absolute Liquidität mit Tagesgeld

Die ständige Verfügbarkeit gehört zu den großen Vorteilen eines Tagesgeldkontos. Der Sparer muss keine Kündigungsfrist einhalten. Die gesamte Einlage kann zu jedem Zeitpunkt abgehoben werden. In diesem Falle muss das Konto nicht unbedingt komplett aufgelöst werden. Denn in der Regel verursacht es keine Kosten und da kann es sinnvoll sein, es für einen begrenzten Zeitraum auch ohne Bestand zu führen. Das kann sich lohnen, wenn man einen perfekten Anbieter gefunden hat und plant, nach einem bestimmten Zeitraum wieder Geld einzuzahlen.

Weitere Vorteile von Tagesgeld

Ein Tagesgeldkonto ist in der Regel gratis! Es werden also keine Gebühren für die Verwaltung des Geldes erhoben! Der Markt für Tagesgelder ist stark umkämpft. Und durch das Internet hat der Anleger die Möglichkeit, alle Angebote zu vergleichen. Durch diese beiden Fakten profitiert der Kunde. Denn er erhält durch den Konkurrenzkampf der Kreditinstitute die besten Zinsangebote für sein Tagesgeld.

Mit einem Tagesgeldkonto ist der Anleger genau so flexibel wie mit einem Girokonto, aber es handelt sich im Gegensatz dazu um eine gut verzinste Einlage. Viele Sparer verwenden diese Art der Anlage als Reserve für Notzeiten, auf die sie jederzeit zugreifen können. Denn es hat weder eine feste Laufzeit noch besteht eine Kündigungsfrist. Es kann also jederzeit gekündigt werden, damit man über das Kapital frei verfügen kann oder es bei einem anderen Tagesgeldkonto mit besseren Zinssätzen anlegen kann.

Die Anlage ist denkbar einfach. Der Kunde überweist die gewünschte Summe auf das Tagesgeldkonto. Viele Sparer richten auch einen Dauerauftrag ein, wenn regelmäßig eine bestimmte Summe zusätzlich angelegt werden soll.

Völlig unabhängig von den Entwicklungen auf dem Kapitalmarkt weist der Anlagebetrag durch die Zinsen immer eine positive Entwicklung auf. Die Zinsen sind oft höher als es bei Sparbüchern oder Girokonten der Fall ist.

Beim Tagesgeld handelt es sich um eine sichere Kapitalanlage. Um diese Sicherheit zu gewährleisten, treffen Kreditinstitute freiwillige und gesetzlich vorgeschriebene Maßnahmen. Denn damit können sie ihren Kunden die Garantie geben, das Geld im Falle einer Insolvenz in voller Höhe zu erstatten. Durch die gesetzliche Einlagensicherung sind Kapitalanlagen seit dem Jahr 2010 in allen europäischen Ländern bis zu einem Betrag von 100.000 Euro vollständig abgesichert.

Dies wird sichergestellt durch einen Fond, in den die Banken innerhalb der EU regelmäßig einzahlen müssen. Bei uns in Deutschland gelten zudem strenge Eigenkapitalvorschriften für Kreditinstitute. Die meisten Banken unterhalten zusätzlich freiwillige Fonds, die die Einlagen der Sparer absichern. Es bestehen also keinerlei Risiken, das hebt das Tagesgeldkonto von vielen anderen Anlagearten positiv ab!

Der Anlagebetrag kann jederzeit vermindert oder erhöht werden. Diese Optionen bieten dem Anleger eine größtmögliche Entscheidungsfreiheit und Flexibilität.

Ist es möglich, mehrere Tagesgeldkonten zu eröffnen?

Jeder Anleger kann selbstverständlich mehrere Tagesgeldkonten halten, aber im Normalfall nicht bei einer Bank. Wenige Banken gestatten es ihren Kunden, gleich mehrere Konten dieser Art bei ihnen zu führen. Ein Grund sind sicherlich die Kosten. Denn für den Anleger ist das Konto gebührenfrei, aber für das Kreditinstitut entsteht ein gewisser Verwaltungsaufwand.

Sparer, die ihre Geldanlage bewusst splitten wollen, müssen dies also mit Konten bei verschiedenen Banken durchführen. Das hat für den Anleger den Vorteil, dass er sich mit jeder neuen Tagesgeldkontoeröffnung einen möglichst hohen Zinssatz sichert, der ihm als Neukunde zugestanden wird.