Den Begriff Forex-Trading hat heute sicherlich schon fast jeder einmal gehört. Der Handel mit Währungen stellt dabei jedoch eine Anlageoption dar, die eher für fortgeschrittene Trader interessant ist. Doch irgendwie müssen Anfänger einen entsprechenden Einstieg finden. Wie dies gelingen kann und was neue Trader dabei beachten sollten, erklärt Andre Witzel vom Fachportal Trading-fuer-anfaenger.de.
Einstieg ins Forex-Trading: Übung macht den Meister
Wer sich für Forex-Trading interessiert, sollte sich im Vorfeld mit der Materie vertraut machen. Dies funktioniert zum einen über entsprechende Fachbücher, Video-Kurse und andere Weiterbildungsmöglichkeiten. „Darüber hinaus kann auch ein Forex Demokonto dabei helfen, sich als Anfänger die wichtigsten Grundlagen näherzubringen“, erklärt Andre Witzel.
Was ist ein Forex Demokonto?
Viele Forex Broker bieten entsprechende Demokonten an. Dabei handelt es sich um die Möglichkeit, den Broker zunächst auszuprobieren. Ein Demokonto wird mit einem künstlichen Guthaben aufgeladen. Nutzer können dabei Trades zu echten Kursen platzieren und sich so mit der Handelsoberfläche vertraut machen. Da es sich bei dem Guthaben jedoch nur um sogenannten „Spielgeld“ handelt, erzielen Nutzer auf diese Weise keine Gewinne. Im Gegenzug entstehen jedoch auch keinerlei Verluste.
Vor- und Nachteile eines Forex Demokontos im Überblick
Vorteile:
- Kostenfrei erhältlich
- Zum „Üben“ unter echten Bedingungen perfekt geeignet
- Trader können gefahrlos neue Strategien testen
Nachteile:
- Gewinnträchtige Trades erzielen keine echten Gewinne
- Nicht bei jedem Broker erhältlich
Wie funktioniert Forex-Trading?
Der Devisenhandel weist einige Besonderheiten auf, die sich bei anderen Assets in Bezug auf das Trading so nicht finden. Am wichtigsten ist dabei die Tatsache, dass Währungen nur in Form von Paaren gehandelt werden. Der Grund: Der Wert einer Währung lässt sich immer nur in einer anderen Währung ausdrücken.
Ein Beispiel: Am 19.06.2023 um 9 Uhr war ein Euro ungefähr 1,0933 US-Dollar wert.
Das obige Beispiel beschreibt den EUR/USD-Kurs. In einem solchen Währungspaar steht immer die Basiswährung vorn und die Kurswährung wird dahinter aufgeführt. Bei der Basiswährung handelt es sich um die Währung, die gekauft werden soll. Die Kurswährung ist hingegen das gewählte Zahlungsmittel.
EUR/USD bedeutet demnach, dass ein Trader Euros mit US-Dollars kaufen möchte. Der Wechselkurs USD/EUR sagt hingegen genau das Gegenteil aus: „Wie viel Euro muss ich für einen US-Dollar ausgeben?“ Das Gleiche gilt übrigens auch für Kryptowährungen wie den Bitcoin, denn auch dieser lässt sich als Wert nur in einer anderen Währung ausdrücken.
Warum ist Forex-Trading so komplex?
Rein technisch betrachtet ist Forex-Trading ganz simpel: Ein Trader platziert seine gewünschte Order mit wenigen Klicks. Die Komplexität erwächst daraus, dass es sehr viele Faktoren gibt, die den Kurs einer bestimmten Währung beeinflussen können:
1. Inflationsrate im Vergleich zu Ländern mit anderer Währung
Die Inflationsrate in einem Land besagt, wie schnell die Preise dort steigen. Erhöhen sich diese schneller als in anderen Ländern, wird die Währung im Vergleich weniger wert.
2. Zinsen
Steigen die Zinsen in einem Land, zieht dies mehr Investoren an. Die Nachfrage nach der Währung steigt, was wiederum einen höheren Wechselkurs nach sich zieht.
3. Leistungsbilanz
Ein Leistungsbilanzdefizit bedeutet, dass ein Land mehr importiert (Waren und Dienstleistungen) als exportiert. Dies steigert die Nachfrage nach fremden Währungen, was wiederum die eigene Währung abwertet. Andersherum sorgt ein Leistungsbilanzüberschuss tendenziell für steigende Wechselkurse.
4. Wirtschaftliche Entwicklung
Eine schwache wirtschaftliche Entwicklung zieht im Normalfall irgendwann Zinsschritte der Notenbanken nach sich. Diese führen zu sinkenden Zinsen, was wiederum die Nachfrage nach der Währung absenkt. Ein niedrigerer Wechselkurs ist die Folge.
5. Politische Faktoren
Politisch stabile Länder sind für Investoren attraktiver. Durch erhöhte Investitionen steigt die Nachfrage nach der Landeswährung, was wiederum den Wechselkurs positiv beeinflusst.
6. Spekulationen
Spekulationen von institutionellen Tradern stellen einen weiteren Unsicherheitsfaktor dar. Je nach Einschätzung der Spekulanten kaufen oder verkaufen diese eine bestimmte Währung in größerem Maße. Dies beeinflusst auch den Wechselkurs deutlich.
Mit der richtigen Vorbereitung zum erfolgreichen Forex-Trader
Wer sich für Forex-Trading interessiert, sollte sich klarmachen, dass dies eine gewisse Vorbereitung erfordert. Nur wer sich vorher mit der Materie vertraut macht und sich auch die jeweilige Handelsoberfläche anschaut, kann am Ende wirklich fundierte Trades platzieren. Kostenfreie Demokonten können dabei helfen, sollten jedoch durch Weiterbildung flankiert werden. Wer diese Aspekte beachtet, hat am Ende die Chance auf erfolgreiche profitable Trades.