Schufa Eintrag: was Sie wissen müssen
Wenn von einem Schufa-Eintrag die Rede ist, denken viele Menschen erst einmal an einen negativen Schufa-Eintrag. Dabei wird eine Eintragung nicht nur bei Ereignissen vorgenommen, die den Schufa-Score nachteilig beeinträchtigen können.
Prinzipiell ist so gut wie jeder Verbraucher in dieser berühmt-berüchtigten Datenbank zu finden. Aus welchen Daten sich Schufa-Einträge zusammensetzen, was einen Negativ-Eintrag auszeichnet und ob man sich dagegen wehren kann, dass solche Informationen überhaupt gesammelt und weiter gegeben werden, erfahren Sie in diesem Beitrag.
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Im Grunde genommen sind die meisten Schufa-Einträge keineswegs negativ, sondern – ganz im Gegenteil – positiv. Zu den „Positiveinträgen“ gehören Einträge, die darauf hinweisen, dass sich ein Verbraucher vertragsgemäß verhalten hat. Wer Verträge erfüllt bzw. die daraus entstehenden Kosten ordnungsgemäß bezahlt, erhält Positiveinträge. Negative Einträge entstehen dann, wenn z. B. ein Kreditnehmer seinen Kredit nicht mehr tilgen oder Schulden nicht mehr fristgerecht begleichen konnte. Auch diverse Informationen aus Schuldnerverzeichnissen können den Schufa-Score eines Verbrauchers negativ beeinträchtigen.
Inhaltsverzeichnis / Table of Contents
- 1 Woher stammen die Daten für Positiv- oder Negativeinträge?
- 2 Kann ich einsehen, welche Schufa Einträge es über mich gibt?
- 3 Wie lange wird eine Schufa Eintrag gespeichert?
- 4 Löschung von Schufa-Einträgen
- 5 Untersagung der Weitergabe des Schufa-Scores
- 6 Negative Einträge und ihre Folgen im Alltag
- 7 Schufa Eintrag: Fazit zum Thema
Woher stammen die Daten für Positiv- oder Negativeinträge?
Die Daten für Positiv- respektive Negativeinträge erhält die Schufa von ihren Vertragspartnern, die eng mit ihr zusammenarbeiten und – mit dem Einverständnis des Verbrauchers – relevante Informationen an das Unternehmen übermitteln. Auf diese Weise erhält die Schufa-Auskunft wichtige Daten zu Verträgen, die ein Verbraucher abgeschlossen hat oder auch Informationen zu Ausfällen von Zahlungen jeglicher Art.
Je nachdem, welche Informationen übermittelt werden, erfolgt dann schließlich ein Positiveintrag oder Negativeintrag. Zu den Schufa-Einträgen allgemein sollte an dieser Stelle erwähnt werden, dass – entgegen der Meinung vieler – weder Daten zur ausgeübten Tätigkeit noch Daten zum monatlichen Gehalt dort gespeichert werden.
Vielmehr werden folgende Daten gespeichert:
- Personenbezogene Daten: Name, Anschrift, 3 frühere Adressen, Geburtsdatum, –ort
- Finanzdaten: Girokonto-Eröffnung, Kreditkartenverträge, Ratenkredite u.s.w., Handy-Verträge, Bürgschaften
- Daten bzgl. Vertragsabwicklung: Kreditkarten-Einziehung wegen Missbrauch, Kontokündigung wegen missbräuchlicher Nutzung, Lohnpfändungen, negatives Zahlungsverhalten, geplatzte Schecks, Mahnverfahren, Haftbefehle wegen Nichtabgabe, Privat-Konkurs u.v.m.
Kann ich einsehen, welche Schufa Einträge es über mich gibt?
Wer wissen möchte, welche Einträge es über einen selbst gibt, hat natürlich die Möglichkeit, die Daten einzusehen, die bei der Auskunftei über ihn gespeichert sind. Vor allem wenn große Anschaffungen anstehen, wie beispielsweise ein Immobilienkauf oder ähnliches, sollte man sich einen Überblick über seine Schufa-Daten verschaffen. Die Abfrage kann über zwei Wege erfolgen: einerseits über die Anforderung der kostenlosen Selbstauskunft nach § 34 BDSG, andererseits über die sogenannten „meineSCHUFA Pakete“.
Wie lange wird eine Schufa Eintrag gespeichert?
Eine weitere wichtige Frage, die viele Verbraucher bewegt, ist die Frage: „Wie lange wird ein Schufa-Eintrag (besonders ein Negativeintrag) gespeichert?“ Generell speichert diese Institution Daten zu Verbrauchern nur für einen bestimmten Zeitraum. So löscht die Auskunft Informationen zu Darlehen drei Jahre, nachdem die entsprechenden Kredite zurückgezahlt worden sind. Als Eintrag gespeicherte Schufa-Anfragen von Unternehmen werden nach Ablauf eines Jahres gelöscht.
Sobald ein Konto wie bspw. ein Girokonto aufgelöst worden ist, werden auch die entsprechenden Daten zu diesem Konto entfernt. Daten zu nicht-vertragsgemäßem Verhalten sind gemeinhin nach Ablauf von drei Kalenderjahren nicht mehr in der Schufa-Datenbank zu finden. Bei titulierten Forderungen, die über einen längeren Zeitraum nicht beglichen worden sind, kann die Löschung allerdings auch länger auf sich warten lassen.
Löschung von Schufa-Einträgen
In ganz bestimmten Fällen ist es theoretisch möglich, Speicherfristen von bestimmen Einträgen zu verkürzen bzw. Einträge früher löschen zu lassen. Dies ist allerdings eher selten. Bei falschen Angaben erfolgt die Löschung der entsprechenden Einträge schnellstmöglich und frei von jeglichen Kosten. Nach Ablauf der Speicherfristen können Verbraucher natürlich bei Nicht-Löschung die zeitnahe Löschung von Schufa-Einträgen beantragen.
Untersagung der Weitergabe des Schufa-Scores
Rechtlich gesehen ist das Scoring-Verfahren umstritten und daher die Schufa in der Kritik. Im Rechtsstreit mit dem Aktenzeichen 9 C 168/01 hat das Hamburger Amtsgericht geurteilt, dass der Score-Wert eines Kaufmannes nicht an Vertragspartner weitergeben darf. Verbraucher, die verhindern möchten, dass ihr Schufa-Score weitergeben, können die Weitergabe untersagen – unter Verweis auf das Urteil vom Hamburger Amtsgericht mit dem Aktenzeichen 9 C 168/01.Wirklich empfehlenswert ist dieses Vorgehen allerdings mitnichten. Denn wer die Weitergabe des Schufa-Scores untersagt, erhält einfach keinen Score. Und das Ergebnis lautet: Wer keinen Score hat, hat offensichtlich keine gute Bonität.
Negative Einträge und ihre Folgen im Alltag
Eine Rechnung unpünktlich zu begleichen ist kein Grund für einen negativen Eintrag. Dieser kommt erst dann zustande, wenn der Gläubiger bereits ein Mahnverfahren eingeleitet hat. Der negative Eintrag hat erhebliche Auswirkungen. Er zeigt den Kreditinstituten, dass der Betreffende ein Problem mit seinen Finanzen hat.
Schulden und ein negativer Schufa-Eintrag stehen oftmals in direktem Zusammenhang. Wer sein Konto regelmäßig überzieht und seine Verbindlichkeiten nicht bezahlen kann, muss in der Regel mit negativen Datensätzen in seiner Auskunft rechnen.
Ein negativer Schufa-Eintrag kann ausgesprochen weitreichende und vor allem äußerst negative Folgen, für den Betroffenen, haben, denn er versperrt oftmals den Weg zu einem Bankendarlehen, mehr dazu Kredit ohne Schufa, und erschwert viele andere finanzielle und wichtige Dinge, die für ein geregeltes Leben notwendig sind. Beispielsweise kann er bei der Wohnungssuche den Abschluss eines Mietvertrages verhindern.
Schufa Eintrag: Fazit zum Thema
Zusammengefasst ist zum Thema „Schufa-Einträge“ also zu sagen, dass es nicht nur negative Einträge gibt, sondern insbesondere auch positive. Die Mehrzahl der Schufa-Einträge sind Positiveinträge, nicht Negativeinträge. Wer sich generell vertragsgemäß verhält, seine Rechnungen bezahlt und keinen negativen Schufa-Eintrag hat, hat meist einen Score, der ausreichend ist für die Aufnahme eines Kredites.
Ist allerdings ein negativer Wert vorhanden, wird erst gar nicht ein genauer Schufa-Score (im positiven Bereich zwischen 1 und 100) berechnet, sondern einfach ausgegeben, dass ein negativer Schufa-Eintrag vorhanden ist. Die Chance auf die Aufnahme eines Kredites ist in dem Fall sehr gering (wenn nicht gar aussichtslos). Allerdings besteht auch die Möglichkeit, mit diesen Tipps den Schufa Score zu verbessern.
Ein Schufa-Eintrag (vor allem ein negativer) wird generell nur für eine bestimmte Zeit gespeichert und nach Ablauf der entsprechenden Speicherfrist wieder gelöscht. Sollten Negativeinträge nach der Speicherfrist noch online sein, können Verbraucher die Löschung beantragen. In ganz speziellen Fällen ist es auch möglich, Speicherfristen von bestimmen Eintragungen zu verkürzen. Diese Art der Löschung ist allerdings eine Seltenheit.